DIABOLUS IN MUSICA III

OBSEQUIAE
The Palms of Sorrowed Kings

(see English version below)

Auch wenn die Veröffentlichung ihres letzten Werkes nun schon ein paar Jahre zurückliegt, sei hier eine Lanze gebrochen für OBSEQUIAE, ihr Gesamtwerk und insbesondere das dritte Album ‚The Palms of Sorrowed Kings’ (2019).

Diese bemerkenswerte Band besteht aus Tanner Anderson (Gitarre, Bass, Gesang), Vicente La Camera Mariño (Harfe) und Eoghan McCloskey (Schlagzeug).
Vor dem bereits genannten, wurden bereits zwei weitere Alben veröffentlicht, namentlich ‚Suspended in the Brume of Eos‘ (2011) und ‚Aria of Vernal Tombs‘ (2015).

Musikalisch hat das Trio sich einer atmosphärischen Variante des Black Metal verschrieben, welche sich sowohl in getragenen, dennoch kraftvollen Gitarrenriffs und treibenden Rhythmen ausdrückt, als auch durch zarte, mittelalterliche Saitenklänge.
Sphärische Hymnen wechseln sich dabei mit folkloristischen Harmonien und rein akustischer Musica Antiqua ab.
Die dem Genre eigene Aggressivität ordnet sich einer emotionalen Intensität unter und schwelgt in einer traumartigen, transzendenten Stimmung. Einzelne Klangebenen verschmelzen zu einem schimmernden Strom, der durch kehligen Gesang und gramvolle Schreie aufgewühlt wird.
Die gotische Harfe akzentuiert die vertraute Instrumentierung des Genres, und steht selbstbewusst für sich selbst, wenn sie in filigrane Interludien soliert, unter anderem mit einer der, für mich schönsten Interpretationen des Palästinalieds, seit der Version von ESTAMPIE (1996).
Hervorheben möchte ich auch den, in diesem Metier ungewohnt agilen Bass und das abwechslungsreiche, dynamische Schlagzeug.

Die Musik von OBSEQUIAE attackiert den Hörer nicht mit brachialer Gewalt, sondern umgarnt ihn. Melancholische Weisen durchdringen die Seele und locken auf andersweltliche, dunsanische Pfade, gleichsam Irrlichtern und Sirenengesang.
Textlich finden antike und vorchristliche Mythologien ihr Echo, wird der Zauber der Natur besungen und orphische Mysterien werden beschworen. Diese Visionen von Alter und zeitloser Erhabenheit spiegeln sich auch in den Bildern wildromantischer Landschaften und Ruinen wider, mit denen die Band ihre Tonträger schmückt.

Um einen obligatorischen Vergleich zu ziehen, so fühlt man sich atmosphärisch im besten Sinne sowohl an ULVERs ‚Bergtatt‘, als auch an SUMMONINGs ‚Dol Guldur‘ oder IN THE WOODs ‚Heart of the Ages‘ erinnert. Als musikalische Waffenbrüder einer jüngeren Generation möchte ich WALDGEFLÜSTER und IMPERIUM DEKADENZ benennen.

In Quintessenz offenbart sich dem Hörer ein mitreißender, kryptischer Eskapismus, dem eine solch emotionale Wucht innewohnt, dass die abrupte Rückkehr in die Realität, nach dem Verklingen der letzten Note, beinahe schmerzhaft empfunden wird. Fast wünscht man sich, vom Wasser der Lethe zu nippen, nur um hernach erneut und doch wie zum ersten Male in die entrückten Gefilde einzugehen, welche das Opus OBSEQUIAE erschafft.

***

Though their last release dates back a few years, a lance shall be broken here for OBSEQUIAE, their complete work and espacially their third output ‚The Palms of Sorrowed Kings’ (2019).

This remarkable US American band consists of Tanner Anderson (guitar, bass, vocals), Vicente La Camera Mariño (harp) and Eoghan McCloskey (drums).

Two more long players have been released before the aforementioned album, namely ‚Suspended in the Brume of Eos‘ (2011) and ‚Aria of Vernal Tombs‘ (2015).

The trio has dedicated itself musically to an atmospheric variant of Black Metal, that expresses itself through solemn though powerful riffing and driving beats as well as through dulcet sounds of medieval strings.

Celestial hymns alternate with folkloristic harmonies and purely acoustic musica antiqua.
The aggression, typical for the genre, is submitted to an emotional intensity, that revels in a dreamlike, transcendental sentiment. Various soundscapes melt into a shimmering stream, stirred only by guttural vocals and sorrowful screams.
A gothic harp accentuates the genre-specific instrumentation and holds its own proudly during filigree interludes, inter alia delivering, in my opinion, one of the most beautiful performances of the Palästinalied since ESTAMPIE’s version (1996).
As well I’d like to emphasize the agile bass and versatile drumming, that add an unusual dynamism to this musical variety.   

The music of OBSEQUIAE does not attack the listener with brute force, but lulls them in. Melancholic lays imbue the soul and entice it onto otherworldly dunsanian pathways, like will-o‘-the-wisps and siren calls.

Ancient and pre-Christian mythology echoes throughout the lyrics; the magic of nature is extolled, and orphic mysteries evoked. Those visions of age and timeless grandeur are mirrored also in the images of wild landscapes and romantic ruins, that adore the band’s work.

To draw a mandatory comparison: ULVER’s ‚Bergtatt‘ comes to mind as well as SUMMONING’s ‚Dol Guldur‘ or IN THE WOODs ‚Heart of the Ages‘, all in the best way possible. As more recent brothers in arms I’d like to name WALDGEFLÜSTER or IMPERIUM DEKADENZ.

The quintessential revelation of all this is a captivating, cryptic escapism of such vehemence, that the abrupt return to reality becomes a nearly painful experience to the listener after the last note has faded. One almost wishes to take a sip of Lethe’s water, just to return like the first time to the enraptured realm that is the opus of OBSEQUIAE.

ad comitatum

https://www.metal-archives.com/bands/Obsequiae/3540290073

https://20buckspin.bandcamp.com/album/the-palms-of-sorrowed-kings

DEAE & DEMONIAE MUNDI II

(see English version below)

Langzitze wird sie genannt. Als Slattenpatte kennt man sie im Norden. Das wilde Weib mit den absurd langen, hängenden Brüsten.
Einstmals eine Nymphe, vielleicht gar eine Fruchtbarkeitsgöttin. Verteufelt in späteren Jahrhunderten, kennt die Volkssage sie heute nurmehr als eine verschlagene Korndämonin.
In den Feldern lauert sie auf unbedarfte Kinder, die dort allein umherstreifen.Die Brüste hängen ihr mindestens bis zum Knie herab und ist sie gezwungen ihrer Beute schnell nachzusetzen, dann wirft sie sie achtlos über die Schulter.
Die unerbittliche Natur verkörpert sich in ihr, die genauso ungerührt das Leben nährt, wie sie es zerstört.
Denn hat sie erst ein Opfer ergriffen, dann zwingt es die Langtüttin, an ihren Zitzen zu saugen.
Mit viel Glück fließt süße Milch daraus, doch genauso gut kann es auch giftiger Eiter, Blut oder Teer sein. Und manchmal behauptet die Sage gar, ihr Busen sei aus kaltem Eisen…

***

The long-teated one she’s called. As Slattenpatte she is known in the North. The wild woman with the absurdly long, saggy breasts.
Once a nymph, perhaps even a goddess of fertility; demonized through later centuries. Folk legend nowadays only knows her as a devious corn demon.
In the fields she lurks for clueless children who roam around alone.
Her breasts hang down to her knees a least and if she is forced to pursue her prey quickly, she carelessly throws them over her shoulder.
Unforgiving nature itself is embodied in her, which nourishes live as indifferent as destroys it.
Because once she has grabbed her victims, she forces them to suck on her teats.
By some luck sweet milk flows from them, but it can be venemous pus, blood or tar as well. And sometimes the legend even claims that her breasts are made of cold iron…

ad comitatum

https://de.wikipedia.org/wiki/Langt%C3%BCttin

https://en.wikipedia.org/wiki/Slattenpatte

‚Kleines Lexikon der Dämonen und Elementargeister‘, Leander Petzoldt,
C. H. Beck Verlag, 1990

AD DIE NATALE, SHERLOCK HOLMES

(see Englisch version below)

Gemäß der geläufigsten Version, ließ Sir Arthur Conan Doyle am 06. Januar 1854 einen gewissen William Sherlock Scott Holmes, jüngster Sohn von Violet und Siger Holmes, sowie Bruder von Mycroft und Sherrinford, das Licht der Welt erblicken.

Doyles bekannteste Schöpfung, der größte Detektiv aller Zeiten und das profilierteste Haupt, welches jemals von einem Deerstalker Hut gekrönt wurde, inspirierte nicht nur Millionen von Lesern und Cineasten weltweit, sondern auch die reale forensische Wissenschaft und Kriminalistik.

170 fiktive Jahre zählt nun dieser pittoreske Charakter.

Und von besonderem Interesse für diese Seiten sei der Umstand, dass in der Geschichte ‚Die Blutbuchen‘ der Autor seinen Helden in einem knappen Monolog während einer Zugfahrt bereits definieren lässt, was sich erst gut ein Jahrhundert später als das Genre Folkhorror zu verstörender Blüte entfalten sollte:

„Am nächsten Vormittag befanden wir uns gegen elf Uhr bereits auf unserem Weg in die einstmalige Hauptstadt Englands. Holmes hatte sich während der ganzen Zeit in die Morgenblätter vergraben. Als wir jedoch auf dem Gebiet von Hampshire angelangt waren, warf er sie beiseite, um die schöne Gegend anzusehen. Es war ein wundervoller Frühlingstag, am lichtblauen Himmel flogen weiße Federwölkchen hin, und bei dem hellen Sonnenschein lag in der Luft etwas herrlich Erfrischendes. Rings in der Runde bis zu den fernen Hügeln von Aldershot blickten überall die roten und grauen Dächer der Gehöfte aus dem zarten jungen Grün hervor.

»Wie frisch und hübsch diese Häuschen daliegen!« rief ich mit der Begeisterung eines Menschen, der eben erst die Nebeldünste Londons hinter sich gelassen hatte.

Doch Holmes schüttelte ernst den Kopf. »Wissen Sie, Watson«, meinte er, »das gehört mit zu den Schattenseiten meiner Geistesanlage, daß ich immer alles unter dem Gesichtspunkte des Falles ansehen muß, der mich gerade beschäftigt. Sie haben beim Anblick dieser zerstreuten Behausungen nur die Empfindung ihrer Schönheit. Ich dagegen muß immer daran denken, wie einsam sie liegen und wie leicht sich darin ein Verbrechen begehen läßt, das seiner Strafe entgeht.«

»Liebe Zeit!« rief ich aus, »wer möchte bei diesen netten alten Heimstätten an Verbrechen denken?«

»Mich erfüllen sie stets mit einem gewissen Schauder. Nach meinen Erfahrungen bin ich fest überzeugt: die verrufensten Gassen Londons liefern keine so reiche Ausbeute an Missetaten als dieses lachende Gelände hier.«

»Das klingt ja ganz entsetzlich!«

»Und doch liegt der Grund sehr nahe. In der großen Welt tritt die öffentliche Meinung ergänzend ein, wo die Macht des Gesetzes nicht ausreicht. Da gibt es keine noch so elende Gasse, wo der Schmerzensschrei eines gequälten Kindes oder die rohe Gewalttat eines Trunkenbolds nicht Mitleid und Empörung bei den Nachbarn erweckte, auch sind sämtliche Werkzeuge der Rechtspflege jederzeit so bei der Hand, daß ein Wort der Klage hinreicht, um sie in Bewegung zu setzen, und es ist nur ein Schritt vom Verbrechen zum Gefängnis. Betrachten Sie dagegen diese einsamen Häuser, umgeben von eigenem Grund und Boden, bewohnt von armem, unwissendem Volk, das Gesetz und Recht kaum von ferne kennt. Stellen Sie sich die Taten höllischer Grausamkeit, heimlicher Verruchtheit vor, die sich vielleicht jahraus jahrein an solchen Stätten abspielen, ohne daß eine Seele es ahnt.«[…]“

– nach der Übersetzung von Robert Lutz aus ‚Das getupfte Band und andere Detektivgeschichten‘, Arthur Conan Doyle, Frank’sche Verlagshandlung Stuttgart, 1939

PS
Vielleicht ist es von einem gewissen Interesse, dass Sir Christopher Lee, der im Film ‚The Wicker Man‘ (1973) einen der Grundpfeiler des Genres mit erschuf, auch als einziger Schauspieler von sich behaupten kann, sowohl Sherlock, als auch Mycroft Holmes, sowie Sir Henry Baskerville gegeben zu haben.

***

According to most common lore Sir Arthur Conan Doyle on the 6th of January 1854 did let a certain William Sherlock Scott Holmes, youngest son of Violet und Siger Holmes, brother to Mycroft and Sherrinford, come into this world.

Doyle’s most famous creation, the greatest detective of all time and most prolific head ever to be crested by a deerstalker hat, did not only inspire millions of readers and cinephiles all around the world, but also real life criminology and the science of forensics.

And now this flamboyant charakter has 170 fictitious years under his belt.

But of special interest to these pages is the circumstance, that its author in ‚The Adventure of the Copper Beeches‘ let’s his hero in a casual monoloque during a train voyage already define, what should come as late as almost one century later into a disturbing bloom as the genre of folk horror:

„By eleven o’clock the next day we were well upon our way to the old English capital. Holmes had been buried in the morning papers all the way down, but after we had passed the Hampshire border he threw them down, and began to admire the scenery. It was an ideal spring day, a light blue sky, flecked with little fleecy white clouds drifting across from west to east. The sun was shining very brightly, and yet there was an exhilarating nip in the air, which set an edge to a man’s energy. All over the countryside, away to the rolling hills around Aldershot, the little red and grey roofs of the farm-steadings peeped out from amidst the light green of the new foliage.

„Are they not fresh and beautiful?“ I cried, with all the enthusiasm of a man fresh from the fogs of Baker-street.

But Holmes shook his head gravely.

„Do you know, Watson,“ said he, „that it is one of the curses of a mind with a turn like mine that I must look at everything with reference to my own special subject. You look at these scattered houses, and you are impressed by their beauty. I look at them, and the only thought which comes to me is a feeling of their isolation, and of the impunity with which crime may be committed there.“

„Good heavens!“ I cried. „Who would associate crime with these dear old homesteads?“

„They always fill me with a certain horror. It is my belief, Watson, founded upon my experience, that the lowest and vilest alleys in London do not present a more dreadful record of sin than does the smiling and beautiful countryside.“

„You horrify me!“

„But the reason is very obvious. The pressure of public opinion can do in the town what the law cannot accomplish. There is no lane so vile that the scream of a tortured child, or the thud of a drunkard’s blow, does not beget sympathy and indignation among the neighbours, and then the whole machinery of justice is ever so close that a word of complaint can set it going, and there is but a step between the crime and the dock. But look at these lonely houses, each in its own fields, filled for the most part with poor ignorant folk who know little of the law. Think of the deeds of hellish cruelty, the hidden wickedness which may go on, year in, year out, in such places, and none the wiser.[…]“

– ‚THE ADVENTURE OF THE COPPER BEECHES‘, A. Conan Doyle, Strand Magazine, 1891

PS
It might be noteworthy that Sir Christopher Lee, who himself in the film ‚The Wicker Man‘ (1973) co-created the genre of folk horror also can claim himself the only actor to have ever played Sherlock as well as Mycroft Holmes and even Sir Henry Baskerville.

ad comitatum

DIABOLUS IN MUSICA II

EDENFALL
To Gaze Longer At The Earth

(see English version below)

Im Juli 2023 veröffentlichten EDENFALL mit ‚To Gaze Longer At The Earth‘ ihr drittes Album im eigenen Vertrieb.

Und wie bereits auf den Vorgängern ‚Forever Fallen‘ (2011) und ‚Under Sultry Moons And Velvet Skies‘ (2014) frönt die englische Band, bestehend aus Clare Webster, Rob George, Sean Brazil, TJ Higgs und Marcelo Teixeira, dem deathlastigen Doom und Gothic Metal.

Der klare Elfengesang Websters dominiert über schweren, melodischen Riffs, untermauert von Georges harschen Growls. Begleitet wird dies von folkloristischen Harfenklängen und Streichern, sowie hymnischen Klangteppichen aus dem Synthesizer, angereichert mit rasenden Blastbeats.

Dies klingt nun erstmal nicht sonderlich originell und könnte sich auch leicht zu dem entwickeln, was das Etikett ‚Gothic‘ im Metal allzu oft zu einem mainstreamhörigen Schandmal macht.

EDENFALL jedoch vermeiden eine solche Degradierung mit Bravour, indem sie sich der ursprünglichen und atmosphärischen Dunkelheit des Genres hingeben und melancholischen Pathos mit frostiger Aggression zu einem dunklen Kaleidoskop der Emotionen vereinigen, welches definitiv nichts für unreife Hörer ist.

Textlich bewegt man sich in den düsteren Gefilden der Seele und die Band selbst bezeichnet ihr Werk als ‚Folk Horror Metal‘ und ein ‚Sinnieren über Leid und Hexenkunst‘. Und obwohl erst im Jahre 2009 gegründet, offenbart sich ihre Musik mit einer stimmungsvollen Anmutung, welche wohlig an die letzte Dekade des vergangenen Jahrhunderts gemahnt.

Immer wieder provoziert diese junge Band ehrenhafte Vergleiche mit den alten EMPYRIUM, aber auch SIEBENBÜRGENs ‚Loreia‘ oder der schaurige Pomp früher CRADLE OF FILTH kommen einem in den Sinn.
Abgesehen von Intros oder Zwischenspielen weisen die Lieder ihrer neusten Veröffentlichung eine markante Spielzeit von mindestens sechs Minuten auf, jedoch ohne dass Langeweile aufkäme. Und immer wieder frönt man auch dem so klassischen wie kommerzfeindlichen Viertelstünder, was ich – gerade in Zeiten der Streamingdienste – als einen Ausdruck von ehrlicher Leidenschaft für die Musik und einen selbstbewussten Mittelfinger in Richtung moderner Hörgewohnheiten begreifen möchte.   

Zusammen mit dem ausnehmend stimmungsvollen Artwork ist EDENFALLs Musik ist der perfekte Soundtrack für stürmische Rauhnächte, Herbstspaziergänge im Nebel oder eisige Winterabende und verdient es, mit ehrlicher Hingabe gehört zu werden.

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In July 2023 EDENFALL released their third full length album, titled ‘To Gaze Longer At The Earth’ under own distribution.

And like on the predecessors ‚Forever Fallen‘ (2011) and ‚Under Sultry Moons And Velvet Skies‘ (2014) this English band, consisting of Clare Webster, Rob George, Sean Brazil, TJ Higgs und Marcelo Teixeira, indulges in death loaded doom and gothic metal.

Webster’s clear elven voice dominates over a heavy melodic riffing, underpinned by George’s harsh growls. This is accompanied by folkloristic harp and strings as well as synthetic hymnal soundscapes, enriched by raging blastbeats.

This does not sound overly original at first glance and could easily drift into a direction that too often renders the label ‘gothic’ in metal a mere chart-friendly stigma.

EDENFALL though avoid such a degradation with ease by embracing the primal and atmospheric darkness of the genre, merging melancholic pathos and frosty aggression into a gloomy kaleidoscope of emotions that does not agree with the immature listener.

Lyrically the sinister plains of the soul are explored and the band themselves label their art ‚folk horror metal‘ with ‚musings on witchcraft and woe‘. And though founded in 2009 their music reveals an atmospheric impression that reminds one pleasantly of last century’s final decade.

Every now and then this young band provokes honourable comparisons to old EMPYRIUM as well as to SIEBENBÜRGEN’s ‘Loreia’ or the eerie pomp of early CRADLE OF FILTH.
Apart from intros or interludes the songs on their last output boast a remarkable running time of at least six minutes while remaining versatile all the way. Also the classic, yet anticommercial fifteen-minuter is a frequent entity on their albums, what in the days of streaming I would regard as a statement of true passion for music itself and a feisty two finger salute to modern consuming habits.

Adorned with an outstanding atmospheric artwork EDENFALL’s music is the perfect soundtrack for a stormy twelfth night, autumn strolls in the fog or icy winter evenings and deserves to be listened to with true dedication.

ad comitatum

https://edenfall.bandcamp.com/

https://www.facebook.com/EdenfallMusic

DEAE & DEMONIAE MUNDI I

(see English version below)

In Teichen, Seen und Flüssen, wo das Wasser unerwartet tief und dunkel ist, dort lauert sie auf ihre Opfer.
Stumm starrt sie durch das trübe Nass ans Ufer, grinsend bleckt sie ihre langen spitzen Zähne und krümmt erwartungsvoll die Klauen.
Übermütige Kinder und unachtsame Greise zieht sie zu sich herab auf den schlammigen Grund und füllt ihre Lungen mit fauligem Wasser.
Die Rusálka ist ihre Gevatterin, Flussnymphen kennen ihren Namen und die Loreley blickt wohlwollend auf sie herab.
Sie ist der kalte Tod am Grunde grüner Wellen.

***

In ponds, lakes and rivers where the water is surprisingly deep and dark, there she ambushes her victims.
Silently she stares through the murky waters at the shore; grinning, baring her long, pointed teeth and bending her claws in anticipation.
Unwary children and careless old fools she pulls down to the muddy ground and fills their lungs with putrid water.
Rusálka is her cousin, river nymphs know her name and Lorelei looks down on her favourably.
She is cold death at the bottom of green waves.

ad comitatum

https://de.wikipedia.org/wiki/Jenny_Greenteeth

https://en.wikipedia.org/wiki/Jenny_Greenteeth

WÛTANES HER

(see English version below)

Die zwölf Rauhnächte, welche traditionell dem Weihnachtstag folgen, sind die Zeit der Wilden Jagd, wenn die wütenden Totengeister über den sturmgepeitschten Himmel reiten.
Im Norden nennt man sie Oskorei, in alten Zeiten Wûtanes Her, also das Heer des Wōdan.
Ein Aberglaube sagt, dass man in dieser Zeit keine Wäsche aufhängen darf, sonst wird im folgenden Jahr ein Toter in der Sippe zu beklagen sein.
Und schon Gottfried August Bürger, wie später auch Bram Stoker wussten zu vermelden: ‚Die Todten reiten schnell’…

„Von dem seltzamen Gespenst, so by Nacht wandlet vnd von dem gemeinen Pöffel das Guott jns Heer oder die Siligen Lütt genennt würdt, sollt aber billicher heissen das Wuot jns Heer.

Es waren diss der Hallt, das diss die Seelen wärent der Menschen, die vor der rechten Zyt vnd Stund, die jnen zuo dem End jres Lebens gesetzt, verscheiden vnd nitt dess rechten natürlichen Tods gestorben wärent.

Die müesstend nun erst nach jrem Tod vff Erden allso wandlen, bis sy dieselbig Stund nachmalen erreichtend, vnd allso jn Processions Wys mit einandern umbherzühen, von einem Ort an das ander, vnd jeder, der ettwan von Waffen vmbkommen, dessen ein Wortzeichen mittragen, wie ouch die übrigen sonsten ein Anzeig geben, wie sy jr Leben verloren.

Vor der Ordnung har gienge allzyt einer, der schrüwe: ‚Abwäg, abwäg! Es kommend die Säligen.‘

Hettend ouch lieplich Seittenspiel, die glychwol sich nit starck, sonder timmer hören lassen.“

– Renward Cysat, Luzern, 1545–1614

***

The twelve nights between Christmas and Epiphany are traditionally regarded as the season of the Wild Hunt, when furios spirits of the dead ride across the storm-torn skies.
Up in the north it is known as Oskorei, in elder times as Wûtanes Her, the host of Wōden.
Superstition has it not to hang out the washing during this time, or in the next year you will mourn a death in the family.
And Gottfried August Bürger already as well as Bram Stoker later knew to tell: ‚Die Todten reiten schnell‘
The dead travel fast…

“Of the strange spectre that wanders by night and is called the Guott jns Host or the Blessed Ones by common folk, though should rightfully be named the Wuot jns Host.

It has been the belief that those were the souls of those men, who had perished before the due time and hour preset for their lives to end, and who had not died of just and natural causes.

Those now after their death would have to walk on earth, before they finally shall reach the predetermined hour, and go in procession altogether to and fro; and everyone, who had been slain by weapons, had to bear the mark of this deed, likewise all of them should bear a revealing sign of how they lost their lives.

In front of the formation always one would walk, who commanded: ‘Begone, begone! Here come the Blessed Ones.’

Dulcet sound of strings would guide this; not vigorous, but of a mellow tone, nonetheless.”

– Renward Cysat, Luzern, 1545–1614

ad comitatum

https://de.wikipedia.org/wiki/Wilde_Jagd

https://en.wikipedia.org/wiki/Wild_Hunt

TERROR HISTORIAE I

Peter Stumpp
Der Werwolf von Bedburg / The Werewolf of Bedburg

(see English version below)

Am 31. Oktober 1589 wurde Peter Stumpp mit glühenden Zangen das Fleisch von den Knochen gerissen, er hernach aufs Rad geflochten und schließlich enthauptet und verbrannt. So verkündeten es grimmig illustrierte Flugblätter des 16. Jahrhunderts in ganz Nordwesteuropa.

Stubbe (auch Stube, Stubbe, Stüppe oder Stumpf) war vorgeworfen worden, einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und dafür einen Gürtel aus Wolfsfell erhalten zu haben. Wann immer er diesen anlegte, habe er sich in einen blutrünstigen Werwolf verwandelt und die Region um Epprath und Bedburg (Erzbistum Köln) heimgesucht. Er habe geschändet, mindestens 16 Menschen ermordet, darunter 13 Kinder, und das Fleisch seiner Opfer verschlungen. Sogar seinen eigenen Sohn habe er getötet und dessen Gehirn verspeist. Zudem habe er sich in Inzest mit seiner Tochter und Verbündeten ergangen, welche mit ihm den Tod auf dem Scheiterhaufen fand, ebenso wie auch seine Geliebte.

Einige halten diesen Fall für das historische Beispiel eines mörderischen Psychopathen, den der damalige Aberglauben zum dämonischen Monster verklärte.

Andere vermuten, dass die Anschuldigungen von Anfang an frei erfunden waren und Stumpps grausames Schicksal lediglich eine drastische Warnung an jene sein sollte, die, wie er, die Kühnheit besaßen, sich in einer wiederhergestellten katholischen Herrschaft weiterhin zum damals noch jungen und revolutionären Protestantismus bekennen zu wollen.

Und dann bleibt schließlich die Frage, ob das Ganze überhaupt geschehen ist, oder es sich nicht doch nur um eine immer wieder kopierte und weiter aufgeblasene Legende handelt, um das ewig sensationsgieriges Publikum mit schaurigen Moritaten zu unterhalten.

Wie dem auch sei, die Geschichte von Peter Stumpp hat nicht nur dazu geführt, dass sich im westlichen Rheinland das Wort Stübb als generelle Bezeichnung für einen Werwolf eingebürgert hat, sondern auch dazu, dass man sich heute auf einen Wanderpfad begeben kann, der durch Stadt und Wald rund um Bedburg führt, markiert von sieben Stationen, welche die Taten, den Prozess und die Hinrichtung des Übeltäters illustrieren, wobei angemerkt werden muss, dass ein großer Teil der ursprünglichen, historischen Landschaft mittlerweile von den stählernen Fängen des Tagebaus verschlungen wurde.

Und wer hätte zudem gedacht, als Stumpp einstmals unter der brutalen Folter schrie und um den Tod bettelte, dass eines Tages ‚Berni, der kleine Werwolf von Bedburg‘, als niedliches Maskottchen den Tourismus in der Region kinderfreundlich machen würde?

Homo homini lupus est, wie es heißt.

***

On October 31, 1589, Peter Stumpp had the flesh torn from his bones with glowing pliers, was broken on the wheel afterwards and eventually beheaded and burned. Thus, it has been proclaimed in grimly illustrated pamphlets from the 16th century that spread all throughout Northwestern Europe.

Stubbe (also Stube, Stubbe, Stübbe or Stumpf) had been accused of making a pact with the devil and having received a belt made of wolf skin in return. Whenever he donned this, he would transform into a bloodthirsty werewolf and haunt the region of Epprath and Bedburg (Archdiocese of Cologne). He would ravish, murder at least 16 people, 13 of them children, and devour the flesh of his victims. Even his own son he would have killed and eaten his brain. Also, he would have committed incest with his daughter, who died with him as an ally at the stake as well as another mistress.

Some consider this case a historical example of a murderous psychopath, who was transfigured into a demonic monster by the superstitions of his time.

Others assume that the accusations were fabricated from the start and that Stumpp’s gruesome fate was merely a drastic warning to those who – like himself – had the audacity to profess to still young and revolutionary Protestantism within a restored Catholic domain.

And finally, the question remains whether the whole story did happen at all, or whether it is just a tall tale that has been copied over and over again and got further inflated to entertain an always sensation-hungry audience with blood dripping murder ballads.

Be that as it may, the story of Peter Stumpp not only led to the word Stübb becoming established as a general term for a werewolf in the western Rhineland, but also to the fact that one can set out today on a hiking trail, which leads through town and countryside, marked by seven stations that illustrate the deeds, trial and execution of the evildoer, although it must be noted that much of the original, historic landscape has now been swallowed up by the steely jaws of opencast mining.

Moreover, who would have thought, when Stumpp was once screaming under brutal torture and begging for death, that one day the cute mascot of ‚Berni, the little werewolf of Bedburg‘, would make tourism in this region child-friendly?

Homo homini lupus est, as they say.

ad comitatum

https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Stump

https://en.wikipedia.org/wiki/Peter_Stumpp

https://duepublico2.uni-due.de/receive/duepublico_mods_00041870

https://www.bedburg.de/Tourismus-Kultur-und-Freizeit.htm/Seiten/Auf-den-Spuren-des-Werwolfs-von-Epprath.html?

DIABOLUS IN MUSICA I

GREEN LUNG
This Heathen Land

(see English version below)

Ich liebe es, wenn eine Band sich selbst als Gesamtkunstwerk begreift und auf ihren Alben neben großartiger Musik auch opulente Grafik und inspirierter Poesie in alchemistischer Quintessenz vereint.
GREEN LUNG erreichten dieses selbstgesteckte, hohe Ziel bisher immer wieder mit Bravour. Und im Jahre des Herrn 2023 sucht uns diese unheilvolle Wesenheit von den nebelverhangenen Ufern der Themse nun mit ihrem dritten Langspieler heim.

GREEN LUNG sind Tom Templar (Gesang), Scott Black (Gitarre), Joseph Guest (Bass), Matt Wiseman (Schlagzeug) und John Wright (Orgel), welche bereits mit ihren ersten zwei Alben ‚Woodland Rites‘ (2019) und ‚Black Harvest’ (2021), sowie der EP ‘Free The Witch’ (2018) außergewöhnliche kompositorische und musikalische Qualitäten jenseits aller Zweifel unter Beweis gestellt haben.

Wie schon zuvor präsentiert sich die Musik der vier Engländer als eine kraftvolle und hypnotische Metalvariante ganz eigener Art, welche aus pulsierendem Doom, altbewährtem Schwermetall und dem unwiderstehlichen Groove der Siebziger Jahre einen stählernen, morristanzenden Behemoth destilliert.

Musikalisch kann man immer wieder eine unvermeidliche Reminiszenz an die unsterblichen BLACK SABBATH heraushören, bisweilen verirrt sich aber auch ein hymnisches NWOBHM Solo zwischen erdige Klänge, die wohlig an den britischen Pagan Folk der sechziger und siebziger Jahre gemahnen, während sich von Zeit zu Zeit die Epik von CANDLEMASS und der späteren BATHORY ebenfalls Gehör verschafft.
Im Zusammenspiel mit den Texten entsteht hier eine einzigartige Melange aus harter, melodiöser Musik und schwelgerischem Okkultismus, quasi ein Vinyl gewordener Horrorfilm, bei dem der Moshpit einen brennenden Weidenmann umtanzt.

Und auch ‚This Heathen Land‘ macht da keine Ausnahme.
Abwechslungsreich und spannend wächst das Album mit jedem neuen Anhören und gewinnt dabei kontinuierlich an Tiefe, egal ob die Songs auf der schnellen Seite wie ‚Mountain Throne‘ angesiedelt sind, atmosphärisch unter die Haut kriechen, wie ‚One For Sorrow‘ oder sich in psychedelischem Folk verlieren, wie in ‚Song Of The Stones‘.

Mit verspielter Ironie präsentiert sich das Ganze stimmungsvoll als magischer Reiseführer in ein wildes, geheimnisvolles Albion, wie es beispielsweise M. R. James, Arthur Machen und Arthur Conan Doyle in ihren Erzählungen heraufbeschwören – inklusive entsprechender Wanderkarte und Notizbuch, erneut kongenial illustriert von Richard Wells.

In ‚The Forest Church‘ besingt den Folk Horror Klassiker ‚In den Krallen des Hexenjägers‘.
Wicca, der wohl britischsten aller Religionen, wird in ‚Maxine (Witch Queen)‘ ausgelassen gehuldigt, während in ‚Hunters In The Sky‘ am düsteren Himmel Wodens wilde Jagd über Moor und Fels wortwörtlich dahindonnert, jede unbedarfte Seele mit sich reißend, die ihren Zug in Ehrfurcht betrachtet.
„Oceans Of Time“ verneigt sich vor Bram Stoker’s gotischem Vampirfürsten in all seiner barocken Pracht. Und ist das Lied dem Namen nach auch von Francis Ford Coppolas cineastischem Klassiker von 1992 inspiriert, swingt es diabolisch wie Hammer Films „Dracula A.D. 1972“ und verbeugt sich im Intro, meiner Meinung nach, sogar in Richtung Michael Kamens „Highlander“ Soundtrack von 1986.

GREEN LUNG nehmen ihre Arbeit, ihre Musik und ihren Auftritt fürwahr sehr ernst, beweisen aber immer wieder einen Sinn für Ironie und eine humorvolle Scharfzüngigkeit, wie man sie wohl nur in der Heimat von Ken Russells ‚Der Biss der Schlangenfrau‘ findet.
Und eben das könnte auch der Grund dafür sein, dass in ihrem Werk nicht die geringste Spur kruden Nationalismus oder gar Rassismus zu finden ist. Also jenen Abscheulichkeiten, die einem allzu oft solche Erkundungsfahrten in die Volkstraditionen und Mythologie des Heimatlandes verdirbt.
Wie einer ihrer Aufnäher bereits proklamiert: „Nazi Occultists Fuck Off“.
Chapeau, die Herrschaften!

Das einzige Manko dieser LP, meiner bescheidenen Meinung nach: Da drei der Songs bereits im Vorfeld veröffentlicht wurden, daher mittlerweile bestens vertraut und schon unzählige Male schräg mitgesungen worden sind, wirkt „This Heathen Land“ einfach zu kurz.
Dies ist bitte nicht falsch zu verstehen. Das Album bietet mit neun Songs (inklusive Intro) eine respektable Spielzeit, aber ich persönlich lechze jetzt schon nach mehr. Wie ein untoter Karpatenfürst, der bereits neun unglückliche Makler auf Ex geleert hat, und dennoch weiterhin nach mehr Blut dürstet. Viel, viel mehr…

Das seltsam Tröstliche an diesem Effekt ist, dass man mit so hohen wie berechtigten Hoffnungen auf die musikalische Zukunft der Band zurückgelassen wird, während man sich in den wirbelnden Nebeln der englischen Anderswelt verliert.

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I really love it when bands go the whole mile and create an alchemical quintessence of magnificent music, lavish artwork and inspired poetry. GREEN LUNG always did deliver on all of this. And now, anno Domini 2023, this eldritch entity from the banks of river Thames, haunts us with their third long player.

GREEN LUNG are Tom Templar (vocals), Scott Black (guitars), Joseph Guest (bass), Matt Wiseman (drums) and John Wright (organ) who have already proven their outstanding songwriting and musical qualities beyond any doubt with their first two album-releases ‚Woodland Rites‘ (2019) and ‚ Black Harvest‘ (2021), as well as EP ‚Free The Witch‘ (2018).

Once again the four Englishmen indulge themselves in a powerful and mesmerising metal variant of its own, distilling pulsating doom, whipping old school heavy and the irresistible groove of the seventies into an iron-clad, morris dancing Behemoth.

Musically one recognizes the inevitable echo of immortal BLACK SABBATH now and then, though the occasional anthemic NWOBHM solo strolls amongst earthy tones, too, which are pleasantly reminiscent of sixties and seventies pagan folk; all the while the epic of CANDLEMASS and the later BATHORY wants to make itself heard as well.
This, in combination with the lyrics, usually creates a unique blend of doom and voluptuous occultism; so to speak a horror film made vinyl in which the mosh pit dances around a burning wicker man.

And ‚This Heathen Land‘ is no exception to this.
Versatile and exciting, the album grows with every new listen and continually gains in depth, regardless of whether the songs are set on the fast track like ‚Mountain Throne‘, atmospherically crawling under one’s skin like ‚One For Sorrow‘ or lose themselves in psychedelic folk, like ‚Song Of The Stones‘.

With playful irony it presents itself as a magical travel guide to a wild and mysterious Albion, as evoked by the likes of M. R. James, Arthur Machen or Arthur Conan Doyle – including a hiking map and notebook, once again congenially illustrated by Richard Wells.

Lyrically we once more find ourselves on the gloomy side of folklore, myths and legends.
‚The Forest Church‘ muses on the ‚Unholy Trinity‘ classic ‚The Blood on Satan’s claw‘.
Cheerful tribute is paied to Wicca, the presumably most British of all religions, in ‚Maxine (Witch Queen)‘, while in ‚Hunters In The Sky‘ Woden’s riders thunder (literally) across the gloomy skies over moor and tor, carrying away any unprepared soul that beholds their passing in awe.
‚Oceans Of Time‘ worships at the altar of Bram Stoker’s gothic vampire-prince himself, in all his baroque glory. And while taking its inspiration by name from Francis Ford Coppola’s 1992 film version, the song itself swings diabolically like Hammer’s ‚Dracula A.D. 1972‘; even taking a musical hint from Michael Kamen’s 1986 ‘Highlander’ soundtrack in my opinion.

GREEN LUNG really take all their work, their music and performance seriously, but once again these guys have more tongue in cheek than a French kiss from the Lambton Worm itself.
And that might also be the reason, why there is not a iota of crude nationalism or even racism in their tale. Those abominations that o too often spoil such an exploration of one’s own homeland’s traditions and mythology.
As one of their patches already commands: ‘Nazi Occultists Fuck Off’.
Chapeau, gentlemen!

The one and only flaw of this LP, in my humble opinion:
Because three of the songs had been released in advance and were well known to me and sung along countless times by its final release, ‚This Heathen Land‘ simply appears, well, too short.
Please don’t get me wrong, the album offers nine songs (including the intro) and a respectable playing time, but I already thirst for more violently. Like an undead Carpathian voivode who has gone through nine unlucky solicitors, but still craves for more blood. Much, much more…

The strange consolation this effect offers, is a valid and joyful anticipation for any new music of this band to come.
Meanwhile, dear reader, you should definitely raise your claws of doom and lose yourself in the swirling mists of an occult and groovy Albion.

ad comitatum

https://greenlung.co.uk

https://greenlung.bandcamp.com/album/this-heathen-land

https://www.facebook.com/greenlungband

https://www.youtube.com/channel/UCtHtRXF0wtMkTmBclSn97LQ

voi ch’entrate

Eine persönliche Chronik über alles Okkulte und Geheimnisvolle

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Zur Erbauung all jener, die das Krächzen der Krähen über nebelverhangenem Moor genauso lieben, wie den Geruch von schwelendem Weidenholz in kühler Luft

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